Foodsharing

19.05.2018

Dieser Beitrag enthält Werbung.

 

Foodsharing.de ist eine gemeinnützige, nur aus ehrenamtlichen Teilnehmern bestehende Plattform, die sich gegen das Verschwenden von Lebensmitteln einsetzt.

 

Ein kleines Vorstellungsvideo findet ihr hier.

 

https://www.youtube.com/watch?v=dqsVjuK3rTc

 

Ich habe mich bei Foodsharing.de angemeldet, kann dafür nur ausgiebig die Werbetrommel rühren und möchte mit Euch meine ersten Erfahrungen teilen.

 

Um bei Betrieben abholen zu können/dürfen muss man zunächst ein relativ umfangreiches Quiz bestehen und anschließend drei Einführungsabholungen absolvieren. Ich habe zum jetzigen Zeitpunkt zwei sogenannte Erstabholungen durchgeführt. Man geht in der Regel kurz vor Feierabend des Betriebes in den Laden und wartet auf die Instruktionen des Mitarbeiters, der einen dann entweder einlädt sich die Essensreste einzupacken, oder sie für einen einpackt. Je nach Menge werden 1, 2, 3, oder mehr Abholer benötigt. 2-3 Tragetaschen und Frischhalteboxen waren bei meinen beiden Abholungen von nöten. Die Produkte sollen zügig mitgenommen werden, um dem Betrieb möglichst wenig in seiner Arbeit zu behindern.

Anschießend wird das Essen unter den Abholern fair aufgeteilt. Um einen Eindruck zu bekommen, was bei so einer Abholung anfallen kann hier mal drei Bilder.

 

Foodsharing gerettetes Essen
Fast so gut, wie frisch gekauft
Foodsharing gerettetes Essen
das war ein Drittel des geretteten Essens, jeder drei Abholer hatte solch einen Berg an Essen mitgenommen
Foodsharing gerettetes Essen Süßwaren
ein Bruchteil des geretteten Essens

Das ist doch unglaublich. Die Waren stammen von einem Bäcker, den ich hier nicht nennen darf und es ist ein drittel (da drei Abholer) der Reste von einem Tag!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

 

In was für einer Welt leben wir, wenn auf der anderen Seite der Welt die Menschen Verhungern und bei uns ein einzelner Bäcker am Tage solche Mengen an Lebensmitteln wegwirft? Die nächste Frage, die mir kam, war die über die Rentabilität? Das kann doch wohl nicht wahr sein, wenn da soviel weggegeben wird, das der Bäcker immer noch Profit macht. Aber scheinbar ist das der Fall und auch so wie es scheint, geht der Bäcker zumindest nicht Pleite.

 

Aber zurück zum Ablauf. Man hat die Möglichkeit etwas für den Eigenbedarf mitzunehmen (erstes Bild). Der Rest (zweites und drittes Bild) muss an umliegende Abgabestellen verteilt werden, Obdachlosenheime, Notunterküfte, Fairteiler,... .

 

"Orte, zu denen Lebensmittel gebracht und/oder kostenlos von dort mitgenommen werden dürfen, werden Fair-Teiler genannt. Ein Fair-Teiler besteht entweder aus einem Regal und einem Kühlschrank oder nur einem von beiden. Er kann z.B. privat oder in Räumen der Stadt, der Uni, eines Vereins usw. untergebracht sein. Bitte beachte hierzu das Dokument Fair-Teiler Regeln und Voraussetzungen."

 

Quelle: https://wiki.foodsharing.de/Fair-Teiler

 

Bei der zweiten Abholung habe ich die Lebensmittel in einem Obdachlosenheim. Die Leute haben sich sehr gefreut, da es Wochenende war und das Heim dort keine kostenlosen Essenslieferungen wie sonst bekommt.

 

Nach dieser Abholung fühlte ich mich irgendwie wie ein Mix aus Sankt Martin und Mutter Theresa. (-:

 

Foodsharing ist eine tolle Sache, es bringt allen, die daran Teilnehmen etwas, den Abholern entweder ein gutes Gefühl, oder kostenloses Essen, oder beides, den Unternehmen werden nicht gewollte Lebensmittel abgenommen, die somit nicht in der Tonne landen und sogar noch Menschen, die es nötig haben etwas zu Essen.

 

Der einzige Haken an der Geschichte ist, dass er das eigentliche Problem nicht beseitigt. Nämlich die verschwenderische Produktion von Lebensmitteln. Man kann sogar so weit gehen, dass der Ansatz dafür sorgt, dass die Lebensmittelverschwendung verharmlost wird. Es gibt ja Foodsharing, also machen wir weiter. Allerdings glaube ich, dass es dafür ein Umdenken erfordert, wozu die Mehrheit nicht bereit ist und von daher ist Foodsharing.de ein klasse Sache!

 

erstellt von Papa